IMPULSREFERAT I MICHAEL STÖPPLER
Es ist eine schwache Annahme, dass jemand, der weiß wie eine Performance funktioniert (oder die Möglichkeiten in diese Richtung hat) auch die Kenntnisse besitzt, selbst eine Performance zum funktionieren zu bringen. Zu wissen, dass, wann und warum eine Performance "lebt", heißt nicht zu wissen wie man sie zum Leben erweckt.
In diesem Impulsreferat möchte ich die Auswirkungen dieser schwachen Logik im Hinblick auf Fragen der Bildung, Archivierung und der Zukunftsfähigkeit des Kulturellen Erbes im Tanz untersuchen.
Um sich dem Problem zu nähern, werde ich in das Konzept der Kontiguität einführen. Es ist ein Konzept, das stärker ist als eine bloße Abfolge, aber schwächer als Kontinuität, um zu beschreiben an welchem Punkt zwei Dinge so nah wie möglich zusammen kommen, an ihren Grenzen, im Raum, ohne sich zu überschneiden und ohne etwas Drittem dazwischen.