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Staatliche Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim

Akademie des Tanzes


SATANELLA Grand Pas de Deux

Musik: Cesare Pugni

Choreografie: Marius Petipa

Einstudierung: Birgit Keil

Tanz: Moeka Katsuki, Pablo dos Santos

TUTU

Musik: Arvo Pårt, Fratres

Choreografie: Florian Lochner

Tanz: Norma Magalhães, Pablo dos Santos, Juliano Pereira, Douglas de Almeida Lima

Fotos zu SATANELLA und TUTU

In der Auseinandersetzung mit dem Tanz Erbe ist uns unsere Verantwortung gegenüber dem Klassischen Tanz einmal mehr bewusst geworden. Wie wird heute das Klassische Repertoire getanzt, interpretiert und Wert geschätzt? Wie antwortete der junge Tänzer, wenn er sein Erbe antritt? Zunächst einmal steht außer Frage, dass er sich selbst nur durch den Antritt seines Erbes in den Kontext stellen kann. Erbe als Herausforderung, z. B. durch das Studium von SATANELLA (Grand Pas de Deux), welcher seinen Wert erfährt, indem er in die Gegenwart geholt wird. Tradition wird lebendig.

Und nun die Spiegelung des Klassischen Tanzes durch das Vorhalten der Lupe auf den Inbegriff des Klassischen Kostüms: dem TUTU - einem Symbol - werden Emotionen zuge­ordnet. Es sind die Gefühle der kommenden Tänzer-Generation. Ein Erbe wird weiterge­geben, Verantwortung wird angenommen und hält den Klassischen Tanz lebendig.

Die Choreografie „TUTU“ ist die Masterarbeit von Florian Lochner, der in 2011 sein Studium an der Akademie des Tanzes abgeschlossen hat. Er ist von Eric Gauthier für die Spielzeit 2011/12 in die Gauthier Dance (Dance Company Theaterhaus Stuttgart) engagiert worden. Florian Lochner war vom Vorstudium bis zu seinem Masterabschluss Stipendiat der Tanzstiftung Birgit Keil Stuttgart.

Einen Weg in die Zukunft weisen wird erst möglich, wenn es eine bewusst erlebte Gegen­wart gibt und aus der Vergangenheit geschöpft werden kann.

Seit 1717 wird in Mannheim eine Tanzpflege aktenkundig belegt. Es war Kurfürst Karl Theodor, der Mannheim Jahrzehnte später zu einem der bedeutendsten Kulturzentren des Deutschen Reiches machte:

Das 1742 eröffnete Opernhaus zog bedeutende Künstler wie den Choreografen Charles Gardel oder die Tänzer Familie Lauchery an. Das neuartige dramatische Handlungsballett konnte sich dank der Mannheimer Musikerkollegen Cannabich, Toeschi und Fränzl (Vertreter der Mannheimer Schule) entwickeln.

André Bouqueton, der als Choreograf am kurfürstlichen Theater wirkte, ist die Errichtung der ersten europäischen Tanzakademie um ca. 1762 zu verdanken - noch vor Wien, Mailand u. St. Petersburg.

Ziel dieser Institution war die Förderung heimischen Nachwuchses und natürlich den Personalbedarf der Ballette zu decken. Die Verlegung der kurfürstlichen Residenz nach München verlagerte den Schwerpunkt des Nationaltheaters auf Schauspiel. Tanz wurde in privaten Zirkeln und Schulen praktiziert. Neue Glanzpunkte entfalteten sich wieder ab dem Ende des 19. Jahrhunderts durch das Wirken von Louise Dänike, Rudolf von Laban, Mary Wigman bis Lisa Kretschmar. In ihre Wirkungszeit fällt die Errichtung der Akademie des Tanzes an der Staatlichen HS f. M. u. D. K. in 1971. Das stetige Wachsen des Renommees der Akademie des Tanzes fordert neue Räumlichkeiten, die unter der Leitung der ehemaligen Ersten Ballerina des Stuttgarter Balletts, Birgit Keil, 1999 bezogen werden können. Das Erbe, den heimischen Nachwuchs zu fördern, wird mit dem Ausbau eines Vorstudiums in die Gegenwart geholt. Nationaler und internationaler Nachwuchs kann dank der Tanzstiftung Birgit Keil Stuttgart finanziell gefördert werden.

Gelebte und erlebte Tanzkunst wird im Curriculum weitergegeben - zwei Stilrichtungen, die zeitgenössisch/klassisch-akademische Ausbildung und die zeitgenössisch/moderne Aus­bildung setzen wichtige Akzente. Die eigene künstlerische Persönlichkeit wird zusammen mit dem Studierenden entwickelt und gefördert: Die Bühnenpraxis ist durch die Kooperationen mit dem Badischen Staatstheater Karlsruhe, dem Nationaltheater Mannheim und den regelmäßigen Gastspielen, mit dem Repertoire der Akademie des Tanzes, gesichert.

Der Studierende in Mannheim wächst durch seine Studienjahre mit der Realität, was die Anforderungen an einen Tänzer in der heutigen Zeit sind, zusammen. Regelmäßige Ein­ladungen heutiger Choreografen fordert sie genauso, wie die Schulung im Umgang der eige­nen Kreativität. Die eigenen Aufführungen der Akademie des Tanzes als Spiegel unseres Tanz Erbes, die Engagements an renommierte Opernhäuser im In- und Ausland der Absol­venten als Bestätigung der Richtigkeit unseres Ausbildungscredos.

Das gelebte Tanz Erbe findet jeden Tag in jeder Klasse beginnend mit dem Einatmen vor jedem Plié statt, mit dem Verlängern, dem Allongé, das tief bis zu unseren Wurzeln gelangen soll.

Video zu Proben den Präsentationen von SATANELLA und TUTU

INFORMATIONEN ZUR HOCHSCHULE

 

 

 

 

Ein Projekt der Ausbildungskonferenz Tanz, veranstaltet von der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main, gefördert durch das Ministerium für Bildung und Forschung