Ausschnitt aus "A Choreographic Offering" (1964) : Trio-Quintett-Duett
Choreografie: José Limón
Musik: Musical Offering from J. S. Bach
Rekonstruktion: Giorgia Maddamma

Ausschnitt aus "Psalm" (1967): Running Dance
Choreographie: José Limón
Percussion Score: Eugene Lester
Direktion und Rekonstruktion: Alice Condodina
Assistant von Ms. Condodina: Giorgia Maddamma

Tanz: Uwe Brauns, Linda Brodhag, Ying-Chi Chen, Da-Soul Chung,
Ji-hye Chung, Antonio Delgado, Pamela Fernandez, Lenah Flaig, Shan Gao, Mandi Huo, Martin Kratchovil, Raymond Liew Jin Pin, Tess Lucassen, Roshanak Morrowatian, Roberta Petti, Darko Radosavljev, Sarah Waelchli

Foto: Philipp Stangl Proben zu Limòn mit Alice Condodina und Giorgia Maddamma

Limón und Folkwang
Die ersten Kontakte zwischen der José Limón Company und Folkwang fanden bereits in den 50er Jahren statt. Zu dieser Zeit wurden deutsch-amerikanische Sommerkurse an der Folkwangschule eingerichtet, zu denen Gastlehrer aus den USA eingeladen wurden. Kurt Jooss, damals Leiter der Tanzabteilung, etablierte die Limón-Technik als Bestandteil der Ausbildung. Die nunmehr fast sechzigjährige enge Verbindung zwischen Essen-Werden und New York wird weiterhin kontinuierlich gepflegt: Kurt Jooss, Susanne Linke, Jean Cébron studierten Werke aus dem  Folkwang-Repertoire in New York ein; Arbeiten des Limón-Repertoires wurden Bestandteil der Folkwang-Tanzabende. Darüber hinaus gab es einen regen Dozentenaustausch. Bei Folkwang unterrichteten: Betty Jones, Roxane D´Orléans Juste, Libby Nye, Alice Condodina. Im Limón-Institut waren Jean Cébron und Lutz Förster zu Gast. Viele Folkwang-Tänzer, wie Lucas Hoving, Pina Bausch, Carlos Orta, Lutz Förster und zuletzt Daniel Fetecua Soto tanz(t)en in der Limón Company.

Das Thema der Biennale 2012 KULTURERBE TANZ knüpft an die bestehende Tradition zwischen Folkwang und Limón an. 2012 ist auch ein doppeltes Jubiläumsjahr: Folkwang besteht seit 85 Jahren, und die Limón Dance Company feiert ihren 65-jährigen Geburtstag. Die beiden Institutionen verbinden ein humaner Anspruch und eine tänzerische Bewegungsaffinität. Die organischen Bewegungsabläufe liegen in einer Geisteshaltung von Humanität begründet. Diese Geisteshaltung hilft den Studierenden, eine Klarheit in der heutigen Fülle der Möglichkeiten und Techniken zu finden. Bei den Vorbereitungsworkshops und Trainingseinheiten für die Biennale 2012 mit Alice Condodina und Giorgia Madamma lernen die Studierenden, die Limón-Choreographien mit kraftvollem Leben zu füllen und sie als Anleitung zur Kreativität zu verstehen. Die unendlichen Möglichkeiten des Limón-Repertoires bieten die Offenheit, sich mit jeder Generation weiterzuentwickeln, und geben den Studierenden darüber hinaus das künstlerische Potenzial an die Hand, sich auszudrücken und als Künstler zu wachsen.
Das Projekt wurde von Philipp Ludwig Stangl dokumentarisch begleitet und zusammen mit den Studierenden für die Präsentation in Frankfurt filmisch umgesetzt.

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